Woran erkenne ich eine Sucht und wie entsteht sie?
Was versteht man unter Sucht?
Bei einer Sucht ist die Kontrolle über ein Verhalten eingeschränkt. Betroffene spüren einen starken Wunsch oder Zwang, beispielsweise eine Substanz zu konsumieren. Als Folge daraus kann ein schwerwiegender Schaden entstehen, der z.B. körperlich, psychisch, sozial oder auch finanziell sein kann.
In der Regel handelt es sich bei einer Sucht um die Abhängigkeit von einer Substanz. Das kann z.B. Alkohol, Nikotin bzw. Tabak, Schlaf- und Beruhigungsmittel, Schmerzmittel, Kokain, Heroin oder Cannabis sein. Diese stoffgebundene Sucht oder auch Rauschmittelsucht geht – trotz schädlicher Folgen – mit einem wiederkehrenden Verlangen nach der Einnahme dieser Substanz einher.
Auch bestimmte Verhaltensweisen werden von manchen Fachleuten als Süchte bezeichnet. Bei dieser sogenannten nicht-stoffgebundenen Sucht gerät ein Verhalten außer Kontrolle. Man spricht deshalb auch von einer Verhaltens- oder Tätigkeitssucht. Beispiele dafür sind Spielsucht, Internetsucht oder Kaufsucht.
Wie entsteht eine Sucht?
Es gibt verschiedene Theorien darüber, wie eine Sucht entsteht. Einen Erklärungsansatz liefert das sogenannte biopsychosoziale Modell.
Demnach hat die Entwicklung einer Störung ihren Ursprung sowohl auf der körperlichen Ebene als auch auf der psychischen und der sozialen Ebene. Auf körperlicher Ebene sind das z.B. Reaktionen im Gehirn, die während des Substanzkonsums auftreten.
Auf psychischer Ebene können beispielsweise bestimmte Denkmuster – etwa durch ein mangelndes Selbstwertgefühl – zum Substanzkonsum führen. Auf sozialer Ebene spielt unter anderem die Peergroup eine Rolle. Alle Ebenen beeinflussen sich wechselseitig und sind ausschlaggebend für die Ursachenfindung.
Auch verschiedene Lernvorgänge wirken an der Entstehung einer Sucht mit. Der Substanzkonsum wird demnach zunächst mit einer belohnenden Wirkung verknüpft. Die Veränderungen im Gehirn führen aber letztlich dazu, dass der wiederholte Konsum einer Substanz sogar negative Gefühle hervorruft. Die abhängige Person nimmt die Substanz dann nicht mehr ein, um Lust oder Freude zu spüren, sondern um eine Linderung ihrer Missstimmung zu erlangen.
Zudem können bestimmte Situationen mit dem Substanzkonsum in Verbindung gebracht werden, etwa der Geruch der Substanz oder Personen, mit denen man konsumiert. Das führt zu einer Konditionierung. Das heißt: Die Situation selbst löst dann bei den Betroffenen einen starken Drang aus, die Substanz zu konsumieren.
Auch vorhandene Risikofaktoren spielen bei der Entstehung einer Sucht eine Rolle.

Bestandteile des Beratungsprozesses sind:
– Aufklärung über die Situation
– Handlungsmodelle entwickeln
– Lösungsansätze aufgreifen
– Fähigkeiten und Begabungen herausarbeiten